Die Unsichtbaren begehren auf
Was die Kolleginnen und Kollegen beim Fahrbetrieb bewegt und was wir warum wollen: Wir wollen unsere Familien am Wochenende sehen und was unternehmen. Deswegen wollen wir wenigstens jedes zweite Wochenende frei. Schichten ja, aber nicht von 3 Uhr morgens bis 14 Uhr, sondern menschenverträglich. Wir wollen einen sicheren Arbeitsplatz und sind kein Freiwild für gesellschaftliche Experimente. Wir wollen keinen Applaus, sondern gute Bezahlung. Wir sind in der Pandemie gefahren und haben die ganze Zeit Krankenschwestern und -pfleger, Ärzte, die Kolleg*innen der Feuerwehr und so weiter transportiert, also die »Helden« zum Einsatzort gebracht. Privatisierung bedeutet politisch verordnete weitere Verschlechterungen und dient nur den Profiten. | Ein Lokführer bei der S Bahn Berlin
Bahn für Alle: Privatisierung ist der falsche Weg
Wir als Bündnis Bahn für Alle setzen uns seit unserer Gründung 2005 gegen Privatisierungen im Bahnbereich ein und haben mit unserer Arbeit erheblich dazu beigetragen, dass der Börsengang der Deutschen Bahn AG 2008 gescheitert ist. Wir kämpfen für eine gute integrierte Bahn in öffentlichem Eigentum ein, eng verknüpft mit dem anderen öffentlichen Verkehr, attraktiv und zuverlässig – ähnlich wie in der Schweiz. Deswegen unterstützen wir auch die Kampagne »EINE S Bahn für ALLE«, denn eine Zerschlagung der Berliner S Bahn und eine Aufteilung auf mehrere Privatunternehmen wäre in diesem Sinne der falsche Weg. Wir setzen uns dafür ein, die S Bahn als ein Unternehmen in kommunale Hand zu überführen. So wird unserer Meinung nach am ehesten die Aufgabe der S Bahn als wichtigster Teil des öffentlichen Personennahverkehrs gewährleistet. | Bernhard Knierim
Aufstehen.Berlin unterstützt EINE S Bahn für ALLE
Für Aufstehen.Berlin ist es besonders wichtig, die öffentliche Daseinsvorsorge zu stärken. Dazu gehört auch ein qualitativ hochwertiger, zuverlässiger und flächendeckender öffentlicher Personennahverkehr mit der S Bahn als Herzstück. Deshalb sind wir gegen die Zerstückelung und Privatisierung der S Bahn. | Jürgen Hoffmann
Gemeingut in BürgerInnenhand: S Bahn ist Daseinsvorsorge
Öffentliche Dienstleistungen wie die S Bahn gehören in die öffentliche Hand und dürfen nicht privatisiert werden. Die Renditen der Privaten bringen die Nutzerinnen und Nutzer nicht weiter. Um eine zuverlässige, pünktliche und gut funktionierende S Bahn zu erreichen, muss sie unter demokratischer Kontrolle bleiben. | Laura Valentukeviciute
Students for Future: Investieren statt Sparen – Klima nicht in private Hände!
Wir als Students for Future Berlin fordern dazu auf, die aktuelle Ausschreibung der S Bahn zurückzunehmen. Ein sozial- und klimafreundliches S Bahnkonzept soll stattdessen unter Bürgerbeteiligung neu entwickelt werden. Wir gehen für ambitionierte Klimapolitik auf die Straße. Einer der entscheidenden Pfeiler einer solchen Politik wird die Verkehrswende sein. Letztendlich geht es darum, klimaschädliche Mobilität zu stoppen und klimafreundliche Alternativen zu entwickeln. Um Menschen zu ermöglichen, das eigene Auto zuhause stehen zu lassen und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu nutzen, muss in den ÖPNV investiert werden. Eine Erhöhung der Taktfrequenzen ist erforderlich und eine bessere Anbindung des Umlandes. Der Berufsstand im ÖPNV muss aufgewertet werden.
| Selma, SfF HU Berlin
Copyright und Erstveröffentlichung in: Sonderzeitung gegen die Berliner S-Bahn-Privatisierung, herausgegeben vom Aktionsbündnis EINE S-Bahn für ALLE als taz-Beilage am 22. Juni 2021, www.eine-s-bahn-fuer-alle.de